Feier des Politikers Syren Vox wird Schauplatz einer Verhaftung / Tatverdächtiger auf freiem Fuß
Citadel/Präsidium. Bizarre Szenen beim vergangenen Spendenmarathon des Lokalpolitikers Syren Vox vor zwei Tagen. Schwer bewaffnete Einsatzkräfte der Citadel-Sicherheit (C-Sec) stürmten die Feier bei der neben dem Gastgeber zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft anwesend waren. Das Ziel der Beamten: Beyo Vhan. Der Turianer, selbst ehemaliger C-Sec-Beamter, wurde unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen abgeführt. Ihm wird mehrfacher Mord vorgeworfen. Der die Ermittlungen leitende Beamte, Captain Yuhki vom Polizeirevier Kithoi-Bezirk, bringt den Beschuldigten mit einer seit drei Monaten anhaltenden Mordserie in Verbindung. DNA-Spuren hatten die Ermittler auf die Spur Vhans gebracht. Der leitende Ermittler ist von der Schuld Vhans überzeugt. Als früherer Polizist sei Vhan in der Lage, seine Spuren zu verwischen, erklärte Yuhki. Die kürzlich gefundenen DNA-Partikel seien entweder ein Glücksfall oder ein Zeichen der Nachlässigkeit.
„Es passt perfekt zusammen“, sagt Yuhki. Die Morde seien „das Werk eines Profis“, so der Captain weiter. Die Verbrechen haben etwas Infernales. Insgesamt 15 Opfer rechnet C-Sec dem Serienmörder, der unter dem Namen „Kryptogramm-Killer“ bekannt ist, an. Dabei bedingt sich der Mörder immer wieder neuer verschiedener Tötungsmethoden. Neben der nun gefundenen und Beyo Vhan zugeordneten DNA hat die Polizei eine zweite Spur: Zahlen. Bei allen Mordopfern wurden Nummern gefunden, die von der Polizei aber in keinen logischen Zusammenhang gebracht werden können. „Zahlen die in sämtlichen Kombinationen keinerlei Sinn ergeben haben“, wie Captain Yuhki berichtet, brächten die Ermittlungen nicht voran. Die Polizisten wollen sich von den momentanen Rückschlägen jedoch nicht abschrecken lassen. Captain Yuhki zeigt sich selbstbewusst. Niemand könne sich ewig verstecken, so der Captain. „Meine Kollegen und ich haben geschworen diesen Mörder hinter Gitter zu bringen und das werden wir auch.“
Auslöser, Täter oder Bauernopfer? Während die Polizei sich auf die Ermittlungen gegen Beyo Vhan konzentriert, zeigt sich der Beschuldigte von den Vorwürfen erschüttert. „Ich habe wirklich keine Ahnung wieso meine DNA, so winzig die Spuren auch sind, an einigen Tatorten gefunden wurde“, sagt Vhan. In der Verfolgung durch den ermittelnden Captain sieht er eine Hexenjagd. Die Motivation dafür kann er sich nicht erklären. Das Verhalten des Captains sei „fehl an Platz“. Andererseits äußert Vhan Verständnis für den Ermittlungseifer und auch die Frustration des Captains, da sich dieser wegen der Opfer in einer dauerhaft angespannten Situation befindet. Dennoch: Der Umgang mit Beyo Vhan hinterlässt auch bei ihm Spuren.
Der Hauptverdächtige ist entschlossen, seine Unschuld zu beweisen und lehnt eine Kooperation mit C-Sec nicht ab. Beyo Vhan vermutet, dass ihm die Morde untergeschoben werden sollen. Damit ist ein persönliches Interesse des Killers an Vhans Schicksal wahrscheinlich. Aus diesem Grund habe auch Vhan selbst Angst um sein Leben. „Wie sie wohl jeder in meiner Situation.“ Das Vorankommen der Ermittlungen steht also auch in seinem Interesse. Einen Grund, warum der Mörder es auf ihn abgesehen haben könnte, kann sich Beyo Vhan schwer vorstellen. Allerdings gesteht er: „Vielleicht wurde irgendwo, irgendwann einmal ein Fehler begangen.“ Diese Mordserie könnte in etwa eine persönliche Vendetta sein. Genaueres wollte Vhan nicht äußern, Captain Yuhki gab jedoch zu verstehen, dass Vhan in seiner Zeit bei C-Sec mit eventuell unsauberen Methoden eine erstaunlich hohe Aufklärung zustande bringen konnte.
Auch Beyo Vhan sieht seine Person als Ziel der Aktion, nicht etwa die Familie, die auf Palaven und im turianischen Sektor hohes Ansehen genießt. Unterstützung erhalt Beyo Vhan vonseiten des Gastgebers des Abends, Syren Vox. Der Politiker bezweifelt, dass Vhan zu derartigen Morden fähig sei. „Nennen sie es langjährige Berufserfahrung oder einfach nur Instinkt, aber ich glaube nicht, dass Beyo Vhan das getan hat, dessen man ihn beschuldigt.“ Auch Vox sieht in den Beweisen eine gelegte Spur, die zu Vhan führen soll. Der Politiker sagt, dass er ein persönliches Interesse an dem Fall entwickelt habe. So habe er bereits seine „Fühler ausgestreckt“.
Dem eigentlichen Mörder droht er mit Konsequenzen. Er habe sich „einen Feind gemacht“. Inwieweit er die Ermittlungen aber unterstützen werde, sagte Vox nicht. Nach einem ersten Verhör wurde Beyo Vhan vorerst aus dem Kithoi-Revier entlassen. Nun wird geprüft, welche Beweise gegen den Beschuldigten vorliegen und wie weiter vorgegangen werden kann. Auch bleibt die Frage offen, ob es zu einer Anklage kommen wird. Sicher ist aber, dass die Verhaftung auch auf dem Präsidium die Brisanz der aktuellen Mordserie publik machte. Ethan Caine