Hunderte Tote, ein Spectre-Einsatz und die Frage: Warum all das Leid?
Die Antworten liegen in der Geschichte einer spektakulären Jagd
Entlastet: Beyo Vhan
Skizze: Kryptogrammkiller Braelyn Gavros
Citadel. Seit dem Angriff der Geth wurden auf der Citadel nicht mehr so viele Leben ausgelöscht, nicht mehr so viele unschuldige Existenzen bedroht, wie durch die geständige Terroristin Braelyn Gavros. Sie wurde mittlerweile gefasst und verurteilt, durch den Einsatz von Seeva T’Saari, Agentin der Ratsabteilung „Special Tactics and Reconnaissance“ (Spectre) und ihrem Team. Auslöser der Angriffe des sogenannten „Kryptogrammkiller“ Braelyn Gavros, welche die Ermordung von 15 Personen sowie dem Tod von weiteren 427 Personen bei dem Terroranschlag im „Green Heart“ zu verantworten hat, war offenbar eine persönliche Fehde mit Beyo Vhan.
Der Turianer aus dem Clan Vhan war schon früh ins Visier der Ermittler geraten – allerdings als Kryptogrammkiller. Der damals ermittelnde Captain von Citadel-Sicherheit, Kaneko Yuhki, wurde durch den Hinweis einer sogenannten „Schachtratte“, obdachlose Teenager, die in den Tunneln der Citadel ihr Dasein fristen, auf den Irrtum hingewiesen. Kaneko Yuhki ist mittlerweile nicht mehr für die C-Sicherheit tätig. Commander T’Saari hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings schon Ermittlungen in andere Richtungen aufgenommen. „Die Ermittlungen begannen als Wirrwarr aus Verdächtigungen und falschen Fährten. Der Rat konnte der Unbeholfenheit des leitenden Ermittlers nicht länger zusehen und setzte, zum Schutz der Bevölkerung, mich in meiner Funktion als Spectre ein. Das zahlte sich auf lange Sicht aus“, sagt Seeva T’Saari. Sie übernahm die Ermittlungen und machte sich auf die Jagd nach Gavros.
Commander Seeva T'Saari von den Spectre leitete die Jagd nach Gavros
Dabei wurde sie nach eigenen Angaben von einem „Einsatzteam“ aus „handverlesene Polizisten, paramilitärische Unterstützungseinheiten und Sicherheitsexperten“ unterstützt, so T’Saari. Paradox: Teil dieses Teams war auch die ehemalige Profisportlerin Thadera Cas’tivera. Die Asari wurde nur durch Zufall ins Geschehen gezogen, immerhin war das neunte Opfer des Killers ihre ehemalige Trainerin Zari Thomaya. So kam Cas‘tivera in die Gesellschaft von Syrentius Vocis (besser bekannt als „Syren Vox“), Politiker und Sponsor des „Green Heart“. Thadera Cas’tivera dazu: „Womit ich auf einmal Teil dieser ganzen Geschichte wurde.“ Teil des Einsatzteams waren ebenfalls Mitarbeiter von Syren Vox. Möglicherweise war sogar Syren Vox selbst an Kämpfen beteiligt. Der Politiker schaut auf eine Karriere im turianischen Militär zurück. Durch Quellen belegt ist zudem der Einsatz der Citadel-Sicherheit Agentin Hanna Ilias, eine dekorierte Ex-Soldatin der Allianz: Special Forces.
Ungewöhnliche Verbündete: Thadera Cas'tivera
Braelyn Gavros bekannte sich öffentlich, nachdem das „Green Heart“ in die Luft gesprengt wurde. In ihren eigenen Worten erfolgte dies, weil Beyo Vhan nicht unschuldiger sei, als sie selbst. Der Turianer Vhan, Archivar und „Mädchen für alles“ im Clan Vhan, gestand seine Schuld später vor laufenden Kameras. Er habe bereits ein Geständnis abgelegt, so Vhan damals deutlich. „Ich bin der Grund für diese Morde. Alles, was sie getan hat tat sie, um mir damit zu schaden“, erklärte Beyo Vhan später gegenüber dem Citadel News Magazin. Gavros‘ Hass habe sich über die Jahre vermehrt, seine Wurzel liege aber in einer Aktion des damals bei der C-Sicherheit angestellten Beyo Vhan, der zusammen mit zwei mittlerweile verstorbenen Kollegen den Freund von Braelyn Gavros misshandelten und schließlich in den Selbstmord getrieben habe. Daraus machte der 47-Jährige auch nie einen Hehl. „Ich bin, während meiner Zeit bei C-Sicherheit, über Jahre hinweg Teil einer korrupten Einsatzgruppe gewesen. Auf mein Konto gehen eine große Anzahl Fälle von Beweisfälschung, Polizei-Brutalität, Bestechungen, sowie diverse andere Fälle von Amtsmissbrauch“, erklärte Vhan öffentlich. Gavros plante wegen dieses besagten Übergriffs mit Todesfolge über Jahre hinweg ihre Rache, die in der Explosion inmitten der Green Meadows gipfelte.
Ermittelt nun gegen Beyo Vhan: Staatsanwalt Kim van der Vliet
Als Turianer ist Beyo Vhan einem strengen Moralkodex verpflichtet. Er erkennt seine Schuld an der Misere an und ist nun um baldige Aufklärung und Aufarbeitung bemüht. Neben Aufbauhilfen für den Green Meadows Bezirk durch Clangelder wird er selbst sich dem Prozess stellen. „Es wird in jedem Fall zu einem Prozess kommen. Es wird schwierig, Unterlagen und Zeugen zusammenzusuchen, da sämtliche mir bekannten Beweise damals vernichtet wurden“, so der Turianer. Er setzt seine Hoffnung aber in die Justiz der Citadel. „Staatsanwalt (Kim; Anm. d. Red.) van der Vliet ist ein fähiger Mann. Ich bin sicher, seine Recherche wird Früchte tragen“, so Beyo Vhan. Der Spross des Patriarchen Decius Vhan weiter: „Gibt es irgendetwas, das ich sagen kann, was den Schmerz der Hinterbliebenen lindert? Geben Sie mir eine Chance, für meine Taten geradezustehen.“ Selbst eine Gefängnisstrafe werde er akzeptieren, beteuert Vhan. Die Wochen des Terrors durch Braelyn Gavros haben tiefe Narben in die Citadel, ganz besonders in die Green Meadows gerissen. Sie sind jetzt nur noch ein veritabler „Lost Place“, hart an der Grenze zur Dystrophie. Auch die einzelnen Beteiligten werden die Nachwirkungen dieser Tage noch spüren. „Ich hatte manchmal das Gefühl, alles wäre nur ein böser Traum“, so Beyo Vhan.
Dieser Traum ist nun zu Ende. Insider-Quellen zufolge sitzt Braelyn Gavros – der Krypogrammkiller – in der turianischen Kolonie Oma Ker in einer Hochsicherheitszelle. Viele Fragen sind aber noch offen: der Wiederaufbau, die Versorgung der Hinterbliebenen und nicht zuletzt, wie Beyo Vhan für die von ihm ausgelösten Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird. Ethan Caine